Equisal-Bandwurmtest

Hat mein Pferd Bandwürmer? Ein einfacher Speicheltest gibt Aufschluss!

Bandwurmbekämpfung

Wie funktioniert das?

Heutzutage werden Pferde häufig „blind“ mit Tierarzneimitteln gegen Bandwürmer behandelt, weil man nicht genau weiß, ob und wenn ja, wie schwer das Pferd infiziert ist. Dabei variiert das Behandlungsintervall von einmal in 6 Monaten bis zu einmal in 2 Jahren. Diese Behandlung erfolgt meist im Frühjahr und/oder im Herbst. Die häufige und oft unnötige Gabe von (Bandwurm-)Mitteln führt zu einer Resistenz der Würmer.

Nur 2 Mittel gegen Bandwürmer

Gegen Bandwurmbefall gibt es nur 2 wirksame Mittel: Praziquantel und Pyrantel, wobei das zweite in einer doppelten Dosierung gegeben werden muss. Leider ist Praziquantel in Deutschland nur in Kombination mit Ivermectin (Eqvalan Duo, Furexel combi, Equimax etc.) oder mit Moxidectin (Equest pramox) erhältlich. Pferde, die gegen Bandwürmer behandelt werden, erhalten somit auch eine Dosis Ivermectin oder Moxidectin, obwohl man gar nicht weiß, ob das Pferd zu dem Zeitpunkt überhaupt Ivermectin oder Moxidectin benötigt. Wenn ein Pferd nämlich gegen eine mögliche Bandwurminfektion mit einer doppelten Dosis Pyrantel behandelt wird, werden auch die anderen Magen-Darm-Wurmarten diesem Mittel ausgesetzt, auch wenn gar keine Behandlung gegen diese anderen Magen-Darm-Würmer notwendig ist.

Häufiges und oft unnötiges Behandeln mit Wurmkuren führt zu einer Resistenz der Würmer. Zudem sollte man sich vor Augen halten, dass die Pharmaindustrie keinerlei neue, wirksame Wurmkuren in petto hat.

Wurmresistenz bei Pferden

Resistente Würmer werden bei Verwendung bestimmter Entwurmungsmittel nicht mehr abgetötet. Man spricht von einer Resistenz, wenn ein Mittel in der richtigen Dosierung weniger als 95 % der Wurmart abtötet. Wurmresistenz kommt auch in Deutschland häufig vor. Entwurmungsmittel basierend auf Fenbendazol wirken sehr oft nicht mehr bei kleinen Strongyliden (Blutwürmer oder Cyathostominae). Auch tritt bei diesen kleinen Blutwürmern immer häufiger Resistenz gegen Pyrantel auf. Zudem wurde auch in Deutschland die Resistenz von Spulwürmern gegen Ivermectin festgestellt. Zum Glück sind Wurmkuren mit Ivermectin noch gegen die kleinen Blutwürmer wirksam. Man sieht in den letzten Jahren auch regelmäßig, dass Anuswürmer ebenfalls nicht mehr ausreichend auf Ivermectin reagieren. Auch Infektionen mit dem Großen Leberegel werden immer schwerer zu bekämpfen, weil Triclabendazol bei vielen Großen Leberegelinfektionen nicht mehr ausreichend wirkt!
Praziquantel und Pyrantel sind bei Bandwürmern allerdings noch wirksam.

Wurmresistenz stellt somit eine nicht zu unterschätzende Gefahr dar, für die wir alle verantwortlich sind. Daher sollte man Pferde nur dann entwurmen, wenn dies nachweislich notwendig ist.

Kann ich eine Wurmresistenz verhindern?

Um eine Wurmresistenz zu verhindern, sollten Sie zwei Dinge tun:
1. Behandeln Sie Ihr Pferd in der richtigen Dosierung und zwar nur dann, wenn Ihr Pferd auch wirklich Würmer hat. Versuchen Sie, das Gewicht Ihres Pferdes so genau wie möglich zu bestimmen.

2. Vorsicht bei der Einführung neuer Pferde in Gruppen, die möglicherweise mit resistenten Würmern infiziert sind! Wenn Sie bei einem neuen Pferd Würmer vermuten, kontrollieren Sie dessen Kot auf Wurmeier. Fällt dieser Test positiv aus, behandeln Sie das Pferd und lassen dessen Kot nach 14 Tagen noch einmal untersuchen, um die Effektivität der Behandlung beurteilen zu können.

Selektives Entwurmen jetzt auch bei Bandwurmbefall möglich

Viele Pferdebesitzer wissen mittlerweile um die selektive Entwurmung bei Blutwürmern, Spulwürmern etc. Zu einer solchen Wurmbehandlung wird nur dann geraten, wenn die Zahl der Wurmeier je Gramm Kot einen bestimmten Wert übersteigt. Bei Bandwürmern funktioniert diese Untersuchungsmethode leider nicht, weil Bandwürmer ihre Eier in Paketchen ablegen, die man bei der Kotuntersuchung leicht übersehen kann (vor allem wenn sich zufällig keines der Paketchen im untersuchten Kot befindet!).